Mahnwache am Landesjägertag in Passau
Tierschützer und Jäger zeigten am Landesjägertag in Passau gemeinsam „Flagge“
In Bayern gehen ja bekanntlich die Uhren etwas anders.
So demonstrierten Tierschützer und Jäger aus den Bayerischen Bergen am 6. April 2019 gemeinsam am diesjährigen Landesjägertag in Passau. Die zentrale Forderung der zweistündigen Mahnwache:
„Mehr Achtung für unsere Wildtiere!“
Organisiert wurde die Mahnwache, die auch vor den Hegeschauen in Garmisch-Partenkirchen und Miesbach ihre Wirkung nicht verfehlte, von Tessy Lödermann (Garmisch-Partenkirchen) und Frau Ilona Wojahn (Dingolfing), beide Vizepräsidentinnen des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern e.V. Unter anderem forderten Tierschützer und Jäger eindringlich, nach diesem harten Winter die neuen Abschusspläne genau zu überdenken und den Einfluss des strengen, schneereichen Winters auf die Wildpopulationen bei den Entscheidungen zu berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund, dass viele Fütterungen in den letzten Jahrzehnten aufgelöst wurden und auch in Notzeiten nicht mehr gefüttert wird, wurde ein verbindliches Fütterungskonzept gefordert, um Wild und Wald zu schützen.
Nachdem das Wild, gerade in den Tourismusregionen, einem hohen Freizeit- und Jagddruck ausgesetzt ist, forderten die Teilnehmer der Mahnwache die schnelle Ausweisung von großflächigen Wildruhezonen. Dies hatte die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Frau Michaela Kaniber in ihrer Rede am Ländesjägertag 2018 in Veitshöchheim bereits zugesichert.
Besonders im Fokus der Mahnwache stand der Umgang Bayerns mit der Gams. So war auf einem Transparent zu lesen: „Es gibt inzwischen mehr Gamsbärte auf den Hüten als Gams in unseren Bergen.“
Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident und Staatsminister für Wirtschaft, Herr Hubert Aiwanger griff diesen Ball auf und sprach sich in seiner Rede, auch mit Blick auf den gemeinsamen Protest von Tierschützern und Jägern, für mehr Weitblick bei der Bejagung der Gamsbestände aus.
Seit Jahren arbeiten in Bayern Tierschützer und Jäger punktuell zusammen weil sie erkannt haben, dass schlechte Zeiten für unser Wild neue, idiologiefreie Allianzen erfordern.


