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Den Wald in Einklang bringen

Sandra Joosten • Jan. 14, 2018

Artikel aus der Allgäuer Zeitung vom 13. Januar 2018

"Ihnen geht um den Schutz der Tiere und der Natur, aber auch um die Bildung und Aufklärung der Gesellschaft: Ludwig Linder und Stefan Schop fsind Vorsitzende der "Jagdagenda 21 Bayern". Das Ziel der beiden Jäger lautet, "mit einer gesunden Jagd einen gesunden Wildbestand zu pflegen". Dabei spielt auch eine wichtige Rolle, die natürliche Verjüngung der Weißtanne zu gewährleisten.

Als sie das Revier Oy-Mittelberg vor etwa 5 Jahren übernahmen, besprühten sie zunächst die Weißtannen mit einem Verbissschutzmittel, um sie gezielt zu schützen. Anschließend erarbeiteten sie ein jagdliches Konzept, das heute den Einzelschutz der Weißtanne weitestgehend erübrigt.
Der erste Schritt in diesem Konzept war die frühzeitige und artgerechte Fütterung des Wildes. "Einher ging diese Maßnahme mit der Erfüllung der Abschusspläne, sodass ab Ende November jedes Jahres die jagdliche Störung des Wildes auf ein notwendiges Minimum reduziert wird", erklären die beiden Jäger. So könne das Wild seinen natürlichen Lebensrhythmus trotz wenig Nahrung des Großteil ruhend mit gesenktem Stoffwechselhaushalt verbringen.
Absolut kontraproduktiv wären laut Linder und Schopf Drückjagden in diesem Zeitraum, die einen erhöhten Verbiss, insbesondere der Weißtanne, nach sich ziehen.
Mittlerweile sei durch all dies Maßnahmen in ihrem Revier gewährleistet, dass die Weißtanne in einer genügend großen Anzahl in der Verjüngung vorhanden sei.
"Sicherlich ist bei der Weißtanne ein gewisser Verbiss vorhanden" räumen die zwei Jäger ein, "weniger bekannt ist jedoch, dass bei kleineren Pflanzen dieser Verbiss überwiegend von Nagern wie der Rötelmaus oder der Schermaus verursacht wird", fügen sie hinzu.
Wünschenswert wäre "dass unser jagdliches Konzept weitergeführt wird und größere Verbreitung findet".

Das Ziel eines Jägers sei es, einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten, sodass es möglich ist, heimisches Wild auch tagsüber in der freien Natur beobachten zu können. "Das Jagen ist nicht nur das Erlegen des Wildes, sondern überwiegend die Hege und Pflege von Natur, Wald und Wild, zumeist auf ehrenamtlicher Basis", fassen Linder und Schopf ihr Anliegen zusammen.

von via "Wildes Bayern e.V." Wildtier Schutzverein 29 Nov., 2020
UPDATE – ENDSPURT IM KAMPF UM DIE GAMS – Für die Gams wird es jetzt ernst. Nicht nur die Brunft steht bevor und da geht es in den Gamsrevieren meist hoch her. Auch unsere Kampagne „Rettet die Gams“ biegt in den Schlussparcours ein. Wir haben inzwischen weit über 22.000 Unterschriften (online und auf Papier) gesammelt. Aber zum Schluss wollen wir noch mal alle Kräfte mobilisieren.
von Dieter Bertram "Wildmeister und Bundesobmann der Berufsjäger a.D." 18 Sept., 2019
In großer Sorge wendet sich eine Minderheit an die Jägerschaft und Politik von der Ostsee bis zu den Alpen, sich auf die Tugenden des alten, bewährten Bundesjagdgesetzes zu besinnen. § 1 „Der Verpflichtung zur Hege, Sicherung der Lebensgrundlage des Wildes, sowie der Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit.“ Mit dem neuen Geist, der in die Forstwirtschaft und in die Jagd eingezogen ist, „Wald vor Wild“ (auch vor Moral?) sind den Wildtieren und einer anspruchsvollen Jagd die Rechtsanwälte abhanden gekommen. Für die allgemeine Jägerschaft hatte die Forstwirtschaft in der Vergangenheit eine Vorbildfunktion von den Waldbauprofessoren bis zum Revierförster. Dieser Konsenz scheint gebrochen zu sein, seit dem das Wild nur noch als Störfaktor gesehen wird, dem man nicht mit Hege, sondern mit Jägerhundertschaften begegnet. Wir haben die höchsten Schwarzwildbestände in Europa, zunehmende Rotwildkonzentrationen, zunehmende rotwildfreie Gebiete und zunehmende Wildschäden, womit die Ohnmacht von Jagdgesetzen und Jagdkonzepten zum Ausdruck kommt. Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass dieser Zustand sich ändert. Weil man sich erfolglos nur noch mit dem Schießen beschäftigt, gehört das gesamte Jagdwesen auf den Prüfstand. Haymo Rethwisch, Gründer der Deutschen Wildtier Stiftung schrieb bereits vor zwanzig Jahren :“Jägerisches Handeln muss sich vorrangig an den Interessen der Wildtiere orientieren. Gehen wir diesen Weg nicht, wird die Jagd in der heutigen Form nicht erhalten bleiben. Die Gesellschaft wird ohne unser Zutun entscheiden, wie die Jagd von morgen aussehen soll.“ Zu diesem Zeitpunkt erinnert sich ein kleiner Kreis anspruchsvoller Jäger an den im Jahre 1949 von Persönlichkeiten des Jagdwesens gegründeten „Verein Hirschgerechter Jäger“, der zurück geht auf den im Jahre 1904 gegründeten “Verein Hirschgerechter Eifeljäger“, um den es in den letzten Jahrzehnten still geworden ist. Sie wollten nicht in Konkurrenz gehen zu den großen jagdlichen Organisationen, waren doch Gründungsmitglieder bedeutende Jagdverbandspräsidenten, Großwaldbesitzer und Oberlandforstmeister. Ziel der Organisation war in der Vergangenheit und heute, der Zusammenschluss von Freunden des Wildes, mit und ohne Jagdschein, Anstrengungen zu unternehmen für das Lebensrecht und die Lebensqualität der Wildtiere. Hierdurch unterscheidet sich der Jäger von tierischen Beutegreifen, in dem er die Belange des Wildes kennt und berücksichtigt. Zu der wildtiergerechten Jagdausübung zählt die Förderung des Schweißhundewesens dem „Rote- Kreuz - Dienst am Wild“, die Mitarbeit und Unterstützung jagdwissenschaftlicher Forschung, sowie die Verhinderung von Forst- und Flurschäden durch entsprechende Reviergestaltung. Die Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten für das Wild und den Jäger grundlegend verändert, was nicht nur von der Jägerschaft, sondern auch von einer zunehmend kritischen Gesellschaft beobachtet wird. Hierzu schreibt Herr Prof. Dr. Dr. Swen Herzog in seinem Buch „Wildtier – Management“ :“Jagd wird in einer offenen Gesellschaft die durch ein zunehmendes Grundmisstrauen gekennzeichnet ist, nur eine Zukunft haben, wenn sie in vorbildlicher Weise die ethischen Anforderungen erfüllt und sich in der Öffentlichkeit entsprechend aktiv positioniert. Gelingt das nicht, ist abzusehen, dass noch innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahrzehnte das vom Wesen her absolut demokratische, in zahlreichen Revolutionen erkämpfte Jagdrecht, als Teil des Eigentumsrechtes verloren geht .“ Eine weitere jagdpolitische Ratlosigkeit wird erkennbar durch die Änderung der Landesjagdgesetze wie z.B. Rheinland Pfalz vom 27.06.2002. Hier wurde die Verwendung künstlicher Lichtquellen zur Reduktion überhöhter Schwarzwildbestände legalisiert. Während die Schwarzwildbestände durch die Eintragung von Biomasse (Flächen deckende Kirrung) nicht reduziert, sondern weiter angestiegen sind, werden nun mehr, wegen Erfolglosigkeit Kriegsgeräte genehmigt, die bislang der Verbrechensbekämpfung vorbehalten waren, Nachtzielgeräte. Durch die üblich gewordene Nachtjagd auf alles Schalenwild hat sich nicht nur ein Dammbruch im Jagdwesen vollzogen, sondern die Schäden, insbesondere im Wald, erhöhen sich, weil das Wild durch Tag- und Nachtverfolgung nicht mehr zur Ruhe kommt. Wir glauben, die Zusammenhänge über den Regenwald zu kennen. Wir erteilen Ratschläge, wie die afrikanischen Länder mit ihren Elefantenbeständen umzugehen haben. Wir freuten uns in der Vergangenheit über Brigit Bardot, wenn sie in der Beringstraße den Robbenschlägern den Prügel abnimmt. Nur wie man dem in Bedrängnis geratenen Wild im eigenen Lande hilft, das wissen wir nicht. Die Erkenntnis von Forstwissenschaft und Forstwirtschaft, Wildbestände so zu regulieren, dass keinerlei Waldschutzmaßnahmen gegen Verbiss und Schälen mehr notwendig sei, sind wie ein Kartenhaus zusammen gebrochen. Darüber hinaus bekommt die Forstwirtschaft ein gesellschaftliches Problem, gegen Wildtiere einen Krieg zu führen. Der vielleicht größte Sündenfall der Forstpolitik vergangener Jahrzehnte war der Verkauf alter, historischer Forsthäuser, aus denen Förstergenerationen wald- und wildkenntnisreich hervor gingen, mit überschaubarer Reviergröße und tüchtiger Waldarbeitermannschaft, die jeden Käferbaum nicht älter als vier Wochen werden ließen. Diese Försterpersönlichkeiten, Verfasser bedeutender Forst- und Jagdlehrbücher wurden rationell in Großrevieren durch Holztechniker ersetzt, die an Büro und Computer gebunden sind. Die Entwicklung mag für ein Industrieunternehmen nützlich sein, nicht jedoch für das Ökosystem Wald, das sich in die Abhängigkeit und dem Nützlichkeitsdenken von Holzmarkt und Havester- Erntemaschinen begibt. Wir werden die Welt nicht verändern, aber wir trauen uns einen „Weckruf" zu, um Werte und Normen zu erhalten, weil Forstwirtschaft gegen das Wild nicht gelingen kann. Der Verein „Hirschgerechter Jäger“, der sich ausschließlich auf das Rotwild beschränkte aber auch das Wild allgemein würde es verdienen, das Gedankengut aus der Vergessenheit zu lösen, in die Zukunft zu transportieren mit neuem Namen und zeitgerechten Inhalten. „Gesellschaft für Tierschutzgerechte Jagd und Hege“ Vereint mit den „Hirschgerechten Jägern“ Nicht nur der Rothirsch, sondern das Wild insgesamt bedarf der Fürsorge und des „Rechtsschutzes“ einer ausgewählten Jägerschaft. Das, was zur Zeit in der Jagd gepflegt wird, Massenvermehrungen und Massentötungen von Schalenwild bis zur gegensätzlichen Entwicklung, den Ureinwohnern die Lebensansprüche zu verweigern, wird langfristig die Jagd nicht erhalten, weil die Waidgerechtigkeit so wenig verhandelbar ist, wie die zehn Gebote. Jagd und Hege sind ein großes Geschenk, das sich nicht mit handwerklichem Pragmatismus und Technik ersetzen lässt. Schriftsteller, Maler und Musiker wurden Jahrhunderte durch die Jagd inspiriert, wenn sie mit Achtung und Wertschätzung verbunden ist. Dabei ist nicht erforderlich, die Mehrheit hinter sich zu wissen. Niemals wird eine Mehrheit Vordenker sein. Denkanstöße und Richtung werden in der Regel von Minderheiten gegeben. Der Aufruf ist ein „Probelauf“ um zu prüfen, gibt es noch einen „Markt“ für junge und alte Jäger, die sich dem Wild und anspruchsvoller Jagd verbunden fühlen, um zur Gründungsversammlung geladen zu werden, eine neue Seite aufzuschlagen im Umgang mit dem Wild und eine zukunftsorientierte Jagd. Wer sich von den aufgezeigten Zielsetzungen angesprochen fühlt, die als Ergänzung zu dem Handeln der Jagdverbände zu sehen sind, wird gebeten, sich schriftlich an den Unterzeichner zu wenden. Dieter Bertram Wildmeister und Bundesobmann der Berufsjäger a.D. Michael Schumacher Str. 16 53894 Mechernich Lorbach doris.bertram@t-online.de Die nutzbaren Lebensräume für alles Schalenwild und ganz besonders für das Rotwild unterliegen einem permanenten Flächenverlust und auch der politische Umgang mit dem Rotwild gibt Anlaß zur Sorge. Vor diesem Hintergrund setzt sich die „Gesellschaft für Wildtiere und Hege“ vereint mit den „Hirschgerechten Jägern“ für diese Ziele ein: ► Sicherung des aktuellen Lebensraumes durch Beratung und Aufklärung im politischen Raum in den Bundesländern (Überprüfung von Gebietsabgrenzungen; ggf. Erweiterung der Gebiete) ► Stärkung der Rotwild-Hegegemeinschaften (materiell und ideell) (Beratung und Fortbildung der Jägerschaft) ► Schalenwild ist ein Bestandteil der Biodiversität (Stärkung der Wertschätzung des Schalenwildes als Teil der Heimatnatur) ► Sicherung der Lebensraum-Korridore zur genetischen Sicherung ► Erhaltung der „Erlebnis-Funktion“ für die nichtjagende Bevölkerung ■ Die Jagdpraxis betreffende Ziele ► strikte Einhaltung des Muttertierschutzes bei der Jagdausübung ► Verzicht auf das Beschießen von hochflüchtigem Wild aus Tierschutzgründen sowie Verzicht auf Weitschüsse ► Verzicht auf den Einsatz von Nachtsichttechnik (Genehmigungen in Rheinland -Pfalz 2002 führten nicht zur Verringerung der Schwarzwildbestände) ► Fachgerechte Durchführung von Nachsuchen mit entsprechend ausgebildeten Schweißhunden ► Erfüllung des festgesetzten Abschusses primär im Rahmen von Ansitzjagden; Ausrichtung der Bejagung entsprechend den jeweiligen Alters- und Sozial- strukturen der verschiedenen Schalenwildarten ► Erhaltung von flächendeckenden, den jeweiligen Revierverhältnissen angepassten Schalenwildbeständen und ihrer Lebensräume ► Schaffung und Unterhaltung artgerechter Äsungs- und Aufenthaltsflächen entsprechend dem jeweiligen regionalen Wildbestand; Winterfütterung des Schalenwildes nicht nur in definierten Notzeiten, sondern in der gesamten äsungsarmen Zeit (Trockenheit etc.)
https://www.change.org/p/peter-hauk-minister-f%C3%BCr-l%C3%A4ndlichen-raum-und-verbraucherschutz-in-
von Change.org 15 Sept., 2019
Der Rothirsch darf in Baden-Württemberg nur in fünf gesetzlich festgelegten Rotwildbezirken existieren. Sie umfassen etwa 4 % der Landesfläche. Kein anderes Bundesland gibt dem Hirsch so wenig Platz zum Leben. Deshalb fordern wir: Mehr Lebensraum für den Hirsch in Baden-Württemberg! Doch die Landesregierung in Baden-Württemberg stellt sich quer. Die bestehende „Rotwildrichtlinie“ auf Basis einer völlig veralteten gesetzlichen Regelung von 1958 läuft 2020 aus. Sie darf aus unserer Sicht nicht verlängert werden! Denn sie verpflichtet Jäger dazu, 96 % der Landesfläche hirschfrei zu halten und damit alle Rothirsche außerhalb der ihnen zugewiesenen Rotwildbezirke auszurotten. Damit werden die natürlichen Wanderbewegungen der Tiere, der genetische Austausch und die Besiedlung neuer Landschaften verhindert. Der Grund: Forst- und Landwirtschaft haben Angst, dass Hirsche junge Bäume und landwirtschaftliche Kulturpflanzen fressen. Doch wirtschaftliche Interessen des Menschen dürfen keinen Vorrang vor den Bedürfnissen des Wildtiers haben. Andere Bundesländer machen es vor: Dort wird eine erfolgreiche Land- und Forstwirtschaft auch bei Vorkommen von Rothirschen betrieben. Unterzeichne jetzt diese Petition, um die Politik zum Umdenken zu bewegen!
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